Sehr geehrte KursteilnehmerInnen!
Der Wandel der Obstgehölze im Jahreslauf von der Blüte bis hin zur Frucht ist
Teil der uns vertrauten Orts- und Landschaftsbilder und leider nicht mehr
überall zu finden. Zwischen intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und
Landschaftsschutz sind heute an vielen Stellen Konflikte unausweichlich. Neben
den negativen Folgen für das ökologische System hat die
"Flurbereinigung" vielerorts zu einem Verlust optischer Reize im
Landschaftsbild geführt. Streuobstbau kann als "sanftes Mittel" eine
Ausgleichswirkung entfalten. Heute wissen wir, dass alte Streuobstwiesen sehr
reichhaltige Biotope sind und deshalb besonders schützenswert. Die Bedeutung
und Nützlichkeit des Obstbaums liegt in den Früchten, die wir genießen, in
seinem hohen ökologischen Stellenwert im Gesamtzusammenhang der Natur und in
seiner Schönheit als Baumgestalt, die unserer Seele Nahrung gibt.
Schnitt und Pflege von Obstgehölzen, besonders der
alten Bäume
Vom Pflegeschnitt zum Erneuerungsschnitt
Voraussetzung: Teilnahme am Grundkurs. Der
Kurs baut auf den Inhalten des Grundkurses auf.
Folgende Themen werden in Theorie und Praxis
behandelt:
- Obstbaumschnitt: Wiederholung, Vertiefung und Erweiterung
- Erziehungsschnitt, Pflegeschnitt, Erneuerungsschnitt
- Vitalitätseinschätzung von alten Obstbäumen und den daraus
resultierenden Maßnahmen
- Sortenkunde und Sortenwahl
- Einsatz spezieller Werkzeuge
- Der Organismus Obstwiese
- Fachgerechtes Anlegen einer Streuobstwiese (Standortwahl, Abstände,
Bodenpflege, Düngung, usw.)
PROGRAMM
Mittwoch, 19. März
Anreise bis 9.00
9.30 Vorstellungsrunde
Die Grundlagen:
- Das Wesen des Fruchtbaums
- Baumwachstum, Baumorgane
14.00 Obstbaumschnitt:
- Wachstumsgesetze
- Schnittwirkungen
- Schnittarten
16.00 Praxis:
Erziehungs- und Pflegeschnitt
auf den Projektflächen der
Heimvolkshochschule
19.30 Bildpräsentation (W. Knoch):
Rodung und Bepflanzung des Obstsorten-Lehrgartens
(Arboretum) der Heimvolkshochschule
Donnerstag, 20. März
9.00 Obstbaumschnitt:
- Pflege- und Erneuerungsschnitt
- Gesetzmäßigkeiten
14.00 Praxis:
- Erziehungs-, Pflege-
und Erneuerungsschnitt
auf bäuerlichen Obstwiesen
Auswertung, Ende ca. 17.00
Programmänderungen vorbehalten.
Anmerkung: Eine gute Voraussetzung für den Aufbaukurs ist die Teilnahme
am Grundkurs "Die Kulturgeschichte der Obstgehölze" mit Josef Weimer.
Referent
Josef Weimer, Gärtnermeister und Gartenbaulehrer, wohnhaft in
Schaafheim, gibt Seminare und Fortbildungskurse zu verschiedenen Themen des
Obstbaues. Im Rahmen seines Studiums am Institut für Waldorfpädagogik in
Witten/Annen schrieb er seine Diplomarbeit über "Die
stammesgeschichtliche Entwicklung des Apfels." Derzeit bewirtschaftet er 2
ha Obstwiesen u.a. mit Wildformen für Versuchszwecke und zur Beobachtung.
Seit 2013 selbständig, beschäftigt er sich verstärkt mit dem
"Landschafts-Obstbaum" in Form von Vorträgen und Seminaren, deren
Module zum "zertifizierten Landschaftsobstbauer" führen. Er ist
Mitglied der internationalen AG für biologisch-dynamischen Obstbau.
Das LHVHS Team bewirtschaftet die Obstbau-Modellprojekte der
Heimvolkshochschule. In diesen kann die naturnahe Gestaltung einer Obstwiese
mit Hecken, Wildgehölzen und Steinriegeln gezeigt werden. Die eindrucksvollen
Ergebnisse und Wirkungen der im Kurs vermittelten Schnittmethode können dort
umfassend begutachtet werden, weil die Obstgehölze seit Anbeginn (seit 2000) nach
der im Kurs erlernten Schnittmethode geschnitten werden.
Veranstaltungsort
Ländliche Heimvolkshochschule Lauda
Lauda-Oberlauda
Gebühren
Kursgebühr: Euro 190,-
Ermäßigung für Mitglieder: Euro
10,-
Mittagessen, Kaffee + Kuchen, Mineralwasser/Tag Euro 15,-
Abendessen, Mineralwasser/Tag Euro
10,-
Übernachtung in der LHVHS:
Einzelzimmer /Person/Tag Euro
50,-
Doppelzimmer /Person/Tag Euro 35,-
Frühstück /Person Euro 8,-